Die Siebtelbauern
Der vor 40 Jahren nach Amerika ausgewanderte und in Gedanken an den Ort des Geschehens zurückgekehrte, ehemalige Knecht Severin, erzählt in Rückblenden die damaligen Geschehnisse. Wie in einem Film werden seine Erinnerungen an damals plötzlich lebendig, als hätte sich die Geschichte erst gestern ereignet. Da liegt er nun, der Hillingerbauer, mit aufgeschlitzter Kehle tot im Hof. „Kein Wunder“, denken die Leute, ist er doch ein Sonderling gewesen, den keiner gemocht hat. Und die Mörderin wird auch gleich entdeckt. Das blutige Messer hat die alte Frau noch in der Hand – aber kein Wort, wer sie ist, und warum sie die Tat begangen hat. Eine seltsame Sache, die sicher erst der Anfang ist für noch mehr Seltsames …
Das Stück spielt in den 30er Jahren in einem Tiroler Dorf, im Bauernmilieu, in der Dorfhierarchie – aber es kommt zur Anarchie, zur Emanzipation der Mägde und Knechte. Es geht um die (Un-)Möglichkeit, als Außenseiter in den verkrusteten Machtstrukturen einer gottgegebenen Ordnung zu überleben. Es geht um Leben und Tod, Freiheit und Territorien, um Liebe, Hoffnung und Sehnsucht: „Die Siebtelbauern“ ist ein Stück des Widerstandes und des Scheiterns und ein Stück über die, die trotzdem nicht aufgeben.